Isidor Binder

1897-1917

 

Isidor Binder wurde im Jahre 1897 in Czernowitz (Bukowiner) geboren und trat 1916 als Einjährig-Freiwilliger Offiziersanwärter ins k.u.k. Infanterie Regiment Nr. 41 ein. Im Frühjahr 1917 war er, mittlerweile zum EF-Korporal titular Zugsführer vorgerückt, im Verband der 9. Kompanie am Isonzo eingesetzt. Zwischen 19. und 26. Mai 1917 tobte der Kampf besonders um den Monte Santo wo das Inf. Rgt. Nr. 41 eingesetzt war. Dieses Regiment wurde auch besonders im Bericht des Chefs des Generalstabes genannt. Am 21. Mai 1917 wurde amtlich publiziert:

"Italienischer Kriegsschauplatz. - Am Isonzo setzte der Feind gestern seine Angriffe fort. Deren Wucht richtete sich gegen unsere Stellungen zwischen Vodice und Salcano. Er vermochte nicht einen Fußbreit Boden zu gewinnen. Am Vormittag führte der Gegner seine Massen zweimal gegen den Monte Santo zum Sturm. Der erste Angriff brach, ehe er sich zu entfalten vermochte, in unserem Vernichtungsfeuer zusammen. Beim zweiten bahnten sich welche Abteilungen in der Nähe des Klosters Monte Santo den Weg in unsere durch Trommelfeuer zerschossenen Gräben. Unsere braven Truppen, unter ihnen Marburger Landsturm, trieben den Feind im Gegenstoß mit Bajonett zurück.

Am Abend griffen die Italiener, auf Artillerievorbereitung verzichtend, zu einem breitangelegten mächtigen Angriff, der sich diesmal gegen den ganzen Abschnitt Vodice bis Monte Santo richtete. Bei Vodice gelang es den Sturmkolonnen unter schweren Verlusten den Höhenkamm zu erklimmen. Das altbewährte Infanterieregiment Nr. 41 warf sich aber dann auf den überlegenen Gegner und zwang ihn im erbitterten Handgemenge zur Flucht. Die gegen den Monte Santo angesetzten italienischen Divisionen wurden schon durch unser Geschützfeuer in ihre Gräben zurückgejagt.

Die gestrigen Kämpfe brachten uns über 200 Gefangene und vier Maschinengewehre ein ... Unsere Flieger haben im Luftkampfe fünf italienische Flugzeuge abgeschossen. Von den übrigen Abschnitten der Südwestfront ist nichts Besonderes mitzuteilen.  -  Der Chef des Generalstabes"

In diesem entscheidenden Abwehrkampf fand Isidor Binder offenbar den Tod. Für sein schneidiges und vorbildliches Verhalten wurde er zur Verleihung der Goldenen Tapferkeitsmedaille eingegeben. Die posthume Verleihung wurde am 21. Dezember 1917 publiziert. Die Nachricht darüber und das obenstehende Bild sind aus dem Journal "Das interessante Blatt" vom 21. Februar 1918.

© Jörg C. Steiner, Wien

 

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