Julius Brattia

1897-1918

 

Julius Brattia wurde am 5. Dezember 1897 als ältestes von fünf Kindern eines Schneidermeisters in Innsbruck geboren. Sein Vater Ferdinand war ursprünglich aus Trient gebürtig, seine Mutter Maria eine geborene Trummer. Aufgrund seines künstlerischen Talentes, erlaubten ihm seine Eltern nach Absolvierung der Volks- und Bürgerschule, die Lehre als Bildhauer und Stuckateur bei der Innsbrucker Firma Defant & Amand. Als Geselle schuf er einige schöne, teilweise auch heute noch erhaltene Werke, wie zum Beispiel die Stuckarbeiten an der Außenseite und im Inneren der Waisenhauskapelle in der Museumsstraße. Doch der Ausbruch des Krieges unterbrach auch sein weiteres künstlerisches Schaffen.

Im Jahre 1915 meldete sich Julius Brattia freiwillig zum Kaiserschützen Regiment III. Nach erfolgter Ausbildung wurde er mit diesem Regiment an die Südfront transferiert, wo er sich wiederholt auszeichnen konnte. Aufgrund seines stets schneidigen Verhaltens wurde er zur Sturmtrupp-Ausbildung geschickt und nach erfolgter Absolvierung dem SturmBaon 56 zugeteilt. Im Mai des Jahres 1918 nahm er als Unterjäger und Kommandant der 2. Patrouille an harten Gefechten teil. Am 11. Mai unterstützte er die 1. Patrouille, die auf der Cornospitze südöstlich von Rovereto vorging, in hervorragender Weise beim Niederkämpfen des gut platzierten feindlichen Maschinengewehrfeuers. Unterjäger Brattia besetzte dann die erklommene Spitze, hielt dieselbe trotz schwerem Artilleriefeuer durch drei volle Stunden, bis er im Kampfe durch einen Schrapnellschuss tödlich ins Herz getroffen wurde. Infolge seiner tapferen Haltung und seiner beispielgebenden Standhaftigkeit wurde ihm bereits am 9. Juni 1918 posthum die Goldene Tapferkeitsmedaille durch das zuständige Heeres-Gruppen-Kommando verliehen.

Anmerkung: Seit 1995 vergibt die Heeresunteroffiziersakademie des Österreichischen Bundesheeres in Enns, dem Vorbild der Jahrgangsnamen der Militärakademie in Wiener Neustadt folgend, Lehrgangsnamen und so erhielt der 33. Lehrgang 2015 den Namen "Unterjäger Julius Brattia".

© Jörg C. Steiner, Wien

 

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