Johann Kometer

1890-1918

 

Johann Kometer wurde am 13. Jänner 1890 in Vomp als Sohn des „Dudlerbauern“ geboren. Als ältester Sohn des Ehepaares Johann und Maria, geborene Seier, sollte er kräftig am Hof mithelfen, war aber derart kränklich und schwach, dass ihn die Eltern durch mehrere Jahre auf eine Alm brachten, damit er in der Höhenlage gesünder und kräftiger werde, was schließlich auch gelang. Im Jahre 1911 wurde Johann Kometer zum regulären Militärdienst einberufen und zum k.k. Landesschützen Regiment „Trient“ Nr. I assentiert. Er diente begeistert im Rahmen der M.G.-Abteilung und war zu Kriegsbeginn bereits Unteroffizier.

Mit seinem Regiment an die russische Front verlegt holte er sich eine schwere Typhuserkrankung und musste längere Zeit im Spital verbringen. Nach der Genesung absolvierte er einen Militär-Schilehrerkurs in Krems (Niederösterreich) und kam erneut zu seiner Einheit, die mittlerweile auf den italienischen Kriegsschauplatz verlegt hatte. Aufgrund seiner soldatischen und menschlichen Fähigkeiten wurde er mehrfach befördert und ausgezeichnet. Ob auf dem Marmolatta oder am Pasubio, Johann Kometer legte immer wieder erstaunliche Zeugnisse von Unerschrockenheit und Mut ab. Mittlerweile zum Stabsoberjäger befördert, zeichnete er sich bei den harten Kämpfen im September und Oktober 1916 am Pasubio besonders aus.

Als seine Kompanie von einer großen Übermacht angegriffen wurde und fast alle Kameraden tot oder verwundet liegen blieben, stellte sich Stabsoberjäger Johann Kometer, in seiner gewohnt kaltblütigen Art, mit einem schweren Maschinengewehr praktisch alleine dem Feind entgegen. Bei dieser Gelegenheit soll er fast ein gesamtes Bataillon der Italiener niedergemäht haben, bevor sich diese fluchtartig zurückzogen. Für diese neuerliche, besonders schneidige Waffentat wurde ihm im Dezember 1916 die Goldene Tapferkeitsmedaille verliehen. Als besondere Auszeichnung wurde ihm diese, anlässlich einer Inspektionsreise, von Kaiser Karl persönlich überreicht.

Für Stabsoberjäger Johann Kometer wäre der Krieg praktisch vorbei gewesen, als er sich im Oktober 1918 auf Sonderurlaub in seiner Heimatgemeinde befand. Leider trifft er dort am 6. Oktober 1918 auf einen berüchtigten und vorbestraften Raufbold – hier der dekorierte Held dort der kriminelle Deserteur – ein Wort gibt das andere – der sturmerprobte Kriegsheld hat gegen den in Wirtshausschlägereien erfahrenen und skrupellosen Schläger keine Chance. Vom Messer meuchlings getroffen stirbt Johann Kometer noch bevor ihn Hilfe erreicht. Er wurde mit militärischen Ehren am örtlichen Friedhof von Vomp zur ewigen Ruhe gebettet.

Anmerkung: Seit 1995 vergibt die Heeresunteroffiziersakademie des Österreichischen Bundesheeres in Enns, dem Vorbild der Jahrgangsnamen der Militärakademie in Wiener Neustadt folgend, Lehrgangsnamen und so erhielt der 29. Lehrgang 2013 den Namen "Stabsoberjäger Johann Kometer".

© Jörg C. Steiner, Wien

 

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