Anton Peter

1893-1946

 

Anton Peter wurde am 9. Juni 1893 als Sohn des Johann und der Theresia, geborene Huber, in Hopfgarten im Brixental geboren. Nach der Volksschule arbeitete er als Hilfsarbeiter bis er 1914 zum regulären Militärdienst ins 1. Tiroler Kaiserjägerregiment nach Innsbruck assentiert wurde. Peter hatte gerade seine Grundausbildung absolviert, als er bei Kriegsausbruch mit dem Regiment nach Galizien an den russischen Kriegsschauplatz verlegte. Im Rahmen der 4. Kompanie wurde er als Gefechtsordonnanz zur allgemeinen Zufriedenheit eingesetzt und mit der Bronzenen und Silbernen Tapferkeitsmedaille 2. Klasse ausgezeichnet.

Nach dem Kriegseintritt Italiens verlegte das Regiment zur Verteidigung der unmittelbaren Heimat nach Süden in den Abschnitt des Pasubio. Hier konnte sich Jäger Peter, laut Belohungsantrag, besonders auszeichnen:

Übermittelte als Gefechtsordonnanz des öfteren vom 9. – 12. Oktober 1916 im schwersten Trommelfeuer am Pasubio wichtige Meldungen zum Bataillonskommando und wieder vom Baonskommando zur Kompanie. Besonders am 9./10. bei heftigen Minenfeuer überbrachte er sehr dingende Meldungen zum Baonskommando und ist das zeitgerechte Einlangen dieser Meldungen nur seiner Tapferkeit und Schneidigkeit zuzuschreiben. Seiner pünktlichen Befehlsüberbringung war bei Versagen aller anderen Verbindungsmittel die Aufrechterhaltung der Gefechtsführung zu verdanken.

Der Antrag wurde am 17. Oktober 1916 gestellt, als Verleihungstag gilt der 14. November 1916 durch das Heeresgruppenkommando Erzherzog Eugen, die Überreichung der Medaille erfolgte am 27. November 1916 durch den Bataillonskommandanten Hauptmann Graf Romer im Bataillons-Gefechtsstand am Pasubio, die amtliche Publikation der Zuerkennung erfolgte am 16. Jänner 1917 im Verordnungsblatt.

Anton Peter war einer der wenigen, die als einfacher Soldat die Goldene Tapferkeitsmedaille erringen konnte. Gemäß dem kaiserlichen Erlass wurde er zum Ersatztruppenkörper versetzt, wo er bis Kriegsende in der Ausbildung verwendet wurde und zuletzt den Rang eines Zugsführers bekleidete.

Nach dem Zusammenbruch schloss er sich zuerst der spontan gebildeten Bürgerwehr an, um dann im Volkswehrbataillon Schwaz Aufnahme zu finden. Doch sehr bald erkannte Zugsführer Peter, dass dort eine weitere Karriere für ihn eher aussichtslos war und wechselte am 10. Jänner 1919 in den Staatsdienst als Gendarm. Im Gendarmeriedienst zuerst in Kössen, dann Niederndorf, Ebbs und schließlich im Posten Waidring wo er den Rang eines Rayons-Inspektors erreichte.

Nachdem Truppen Großdeutschlands Österreich besetzt hatten, wurde Anton Peter, mittlerweile verheiratet mit vier Kindern, im Gegensatz zu den meisten anderen Träger der höchsten Tapferkeitsauszeichnung nicht ehrenhalber zum Leutnant in der Deutschen Wehrmacht ernannt. Nachdem er als Gendarm den Polenfeldzug mitgemacht hatte, wurde er nach kurzer Verwendung in seinem heimatlichen Posten in Ellmau, in den Jahren 1943 und 1944 beim Anti-Partisanen Kampf in Jugoslawien eingesetzt. Bei diesem strapaziösen Dienst zog er sich eine tückische Lungenkrankheit zu. Diese schwere Krankheit zwang ihn als Gendarmerie-Revier-Inspektor und Postenkommandant von Ellmau am 30. Juni 1946 in den Ruhestand zu treten.

Am 6. Dezember 1946, nachdem er einige Monate in der Lungenheilstätte Hochzirl verbracht hatte, verstarb Anton Peter und wurde am 10. Dezember am Ortsfriedhof von Ellmau zur letzten Ruhe gebettet.

© Jörg C. Steiner, Wien

 

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