Georg Rigger

1887-1932

 

Georg Rigger wurde am 9. April 1887 am Oberlercherhof zu Schalders bei Brixen geboren. Nach der Volksschule arbeitete er am väterlichen Hof bis er 1908 zum 3. Regiment der Tiroler Kaiserjäger assentiert wurde. Als Reserve-Zugsführer ging er zu Kriegsbeginn mit diesem Regiment an die russische Front nach Galizien ab. Nach Verwundung und Genesung ging er erneut an die Ostfront ab, nur um mit dem ganzen Regiment an die Südfront gegen das neu in den Krieg eintretende Italien die Tiroler Heimat zu verteidigen.

Motiviert durch den Hass auf die „vertragsbrüchigen Welschen“ erwarb Reserve-Stabsoberjäger Rigger am 23. November 1915 die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse und am 26. Mai 1916 die Silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klasse. Besondere Angriffslust und Schneid bewies er jedoch während der harten Abwehrkämpfe Ende Oktober 1916 auf dem Pasubio. Eingeteilt bei der 7. Feldkompanie, erzielte er durch seine hervorragende und vorbildliche Unerschrockenheit in den Kämpfen vom 18. bis 20. Oktober 1916 auf dem Pasubio bedeutende Erfolge. Zusammen mit seinem Kameraden Stabsoberjäger Kartnaller focht er blutigste Gefechte auf dem so hart umkämpften Berg.

Eine Waffentat ganz besonderer Art vollbrachte Georg Rigger am 19. Oktober, als er mit seinem Zug, im todesverachtenden Anlauf, einen unerwarteten Flankenstoß gegen die mit großer Übermacht energisch angreifenden Italiener durchführte. Der Angriff brach in sich zusammen und wer nicht tot oder verwundet liegen geblieben war, rannte in heilloser Flucht davon. Bei diesem Angriff fielen ein italienischer Bataillonskommandant, vier Offiziere und rund 100 Mann in die Hände der Kaiserjäger. So hatte Stabsoberjäger Rigger an der Vertreibung des Feindes von der Pasubioplatte hervorragend Anteil. Er wurde hierfür am 15. November 1916, publiziert am 22. Jänner 1917, mit der Goldenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Am 31. August 1918 wurde Rigger erneut schwer verwundet und kam danach nicht wieder in den Fronteinsatz.

Nach seiner Heimkehr widmete sich Georg Rigger der Bewirtschaftung des Außerwegerhofes in Schalders, der ihm jedoch trotz größter Anstrengungen, nach einigen schlechten Jahren 1929 verloren ging. Um seine Frau Kreszenz, geborene Larcher, und die zwölf gemeinsamen Kinder zu ernähren, war er gezwungen seine Tapferkeitsmedaillen zu verkaufen und jede sich bietende Hilfsarbeit in land- und forstwirtschaftlichen Bereich anzunehmen. Bei einer dieser schweren und natürlich auch gefährlichen Holzarbeiten im Wald verunglückte Georg Rigger am 12. Oktober 1932 tödlich.

© Jörg C. Steiner, Wien

 

Back to Home   Kontakt