Franz Taschler

1887-1933

 

Franz Taschler wurde am 28. November 1887 in Kandell-Wahlen bei Toblach im Pustertal als Sohn der Bauersleute beim „Pahler“, Johann und Anna Taschler, geboren. Nach Beendigung der Volksschule wurde er bereits zur harten körperlichen Arbeit herangezogen, ein Umstand, der einen Bergbauern lebenslang begleitet. Im Jahre 1909 wurde er zum k.k. Tiroler Landesschützen Regiment „Innichen“ Nr. III assentiert. Bereits bei der Mobilisierung 1914 wurde Franz Taschler als Ersatz-Reservist wieder einberufen und verlegte mit diesen Landwehrregiment an die russische Front nach Galizien. Hier erwarb er sich in rascher Folge die Silberne Tapferkeitsmedaille 1. und 2. Klasse.

Nach dem Kriegseintritt Italiens wurden die Tiroler Landesschützen Regimenter rasch zur Verteidigung der eigenen Heimat an die Südfront verlegt und es erfolgte eine Umbenennung der Regimenter in „Kaiserschützen“. Unterjäger Taschler bewies auch hier große Einsatzbereitschaft. Eingeteilt bei der 5. Kompanie des II. Bataillons legte er wiederholt hervorragende Beispiele für tapferes Verhalten an den Tag.

Als besonders leuchtendes Beispiel hervorgehoben wurde sein Vorgehen beim Sturm auf den Monte Meletta, einem 1.827 Meter hohen Berg nordwestlich von Bassano, am 4. Dezember 1917. Reserve-Unterjäger Franz Taschler erstürmte mit nur zwei Kameraden die italienische Geschützstellung, eroberte 4 Geschütze und konnte den Großteil der Bedienungsmannschaft gefangen nehmen.

Für diese glänzende Waffentat wurde er mit Entschließung vom 1. Jänner 1918 mit der Goldenen Tapferkeitsmedaille belohnt. Durch die Verhältnisse bedingt, erfolgte die Veröffentlichung seiner Auszeichnung erst am 26. April 1919! In weiterer Folge wurde Unterjäger Taschler noch mit der Bronzenen Tapferkeitsmedaille und dem Karl-Truppen-Kreuz ausgezeichnet.

Nach seiner Heimkehr widmete er sich weiterhin der harten Arbeit des Bergbauern. Im Jahre 1925 konnte er mit seiner Frau Rosina den „Platzerhof“ zu Aufkirchen bei Toblach in Besitz nehmen. Sorgfältig und erfolgreich bewirtschafteten die beiden diesen Hof, bis jedoch Franz Taschler überraschend am 20. November 1933, kurz vor seinem 46sten Geburtstag, verstarb. Er wurde unter großer Anteilnahme am Ortsfriedhof von Aufkirchen beigesetzt.

© Jörg C. Steiner, Wien

 

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