Georg Buchsteiner

1894-1967

 

Georg Buchsteiner wurde am 26. Mai 1894 in Flachau (Salzburg) geboren und am 27. Mai auf "Georg Florian" römisch katholisch getauft. Sein Vater Georg Buchsteiner war Bauer und bewirtschaftete mit seiner Frau Anna das Jägerbauergut in Flachau Nr.3, Post Altenmarkt. Georg Buchsteiner wurde Arbeiter im örtlichen Sägewerk und wurde aus diesem Zivilberuf am 26. Oktober 1914 zum k.u.k. Inf. Rgt. "Erzherzog Rainer" Nr. 59 eingezogen. Am 16. Juli 1915 erhielt er bei den Kämpfen in Russisch Polen einen Oberschenkel-Durchschuss.

Von der Vereinsleitung de Rings der Goldenen Tapferkeitsmedaille aufgefordert eine Tatbeschreibung abzugeben, schrieb er im August 1936 folgendes:

"Von Weihnachten 1914 - 16. Juli 1915 wo ich bei Dombina Meierhof (Jozefhof) verwundet wurde war ich beim Inf. Rgt. 59, 9. Komp. nach Entlassung asu dem Spital zum Wachdient, Besatzungskompanie Franzensfeste kommandiert, am 1. Dezember 1915 ins Feld kommandiert zur Kompanie Hauptmann Vlasič, von dort zur 6. Kompanie, Landsturm Baon 165, nahc der Maioffensive 1916 zur 3. Komp. Ldst Baon 165, alles gemischt Polen, Ruthenen usw. zum Sugana Tal, hernach kamen wir nach Arabba, Dolomiten. Am Rücken oberhalb Arabba gegen den 'Pala Meriang' waren wir in Stellung, Schusslinie 800 x entfernt machte ich mit dem Kaiser Schützen Korporal (Unterjäger) Georg Nussbaumer in der Nacht vom 20.-21. Feber 1917 einen Patroullengang auf die Waldkuppe Crapp di Pestort.

Wir erstiegen mit Schneeschuhen die hohe Kuppe lagen 3 Stunden in der Kälte auf Lauer warteten den Postenwechsel ab, beschossen diesen und stürmten mit 'Hurra' den teilweise abgedeckten Graben, das Drahthinderniss war leicht überwunden (das vom Sommer war tief unter Schnee) Spanische Reiter waren auf dieses gestellt. Nussbaumer schleuderte Handgranaten in den Unterstand machte dabei ein paar unschädlich, die anderen wurden zurückgedrängt, die Kuppe war nach Aussage eines Gefangenen mit ca. 50 Mann besetzt.

Mit verschiedenen Rüstungsgegenständen und Mitnahme eines Gefangenen traten wir den schwierigen Rückzug an, die Hauptstellung überschüttete uns mit Inf. Feuer, von der Flanke M.G. Feuer, dank dem raschen Einsetzen der 9 cm Batterie Arabba wurde die weitere feindliche Einwirkung verhindert. Wir beide kehrten mit dem verwundeten Gefangenen, den wir noch verbanden, in die eigene Stellung zurück. Dafür erhielt ich vom Generalmajor des Rayons Kommandos V. die Goldene Tapferkeitsmedaille. Georg Nussbauer bekam auch die Goldene!"

Beiden wurde für diese Tat die Goldene Tapferkeitsmedaille zuerkannt. Die Übergabe erfolgte am 20. März 1917, beide wurden zu Zugsführern befördert und mit einer Prämie von 100 Kronen geehrt.

Am 23. April 1917 konnten sich beide Zugsführer abermals bei einer schneidig durchgeführten Patrouille auszeichnen.  Am 1. Juni 1917 wurden die beiden abermals gemeinsam geehrt, Georg Nussbauer erhielt die Silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klasse zum zweiten Mal und Georg Buchsteiner die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse.

Vom Ende Oktober 1918 bis April 1919 durchlitt Zugsführer Buchsteiner eine schwere Krankheit, konnte dann aber in seine Heimatgemeinde zurückkehren. Er fand wieder Beschäftigung in seiner alten Stellung im Sägewerk als Säger und Sägefeiler. Am 11. Oktober 1921 heiratete er Justine Linhuber; den beiden waren in weiterer Folge 3 Kinder geschenkt. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen im März 1938 wurde Georg Buchsteiner, wie viele andere Träger der Goldenen Tapferkeitsmedaille, anlässlich des Jahrstages der Schlacht von Tanneberg ehrenhalber zum Leutnant in der Lndwehr der Deutschen Wehrmacht befördert (Erlass vom 12.3.1940). Georg Buchsteiner, der auch einige Jahre als Gemeinderat und Hauptmann der Freiwilligen Feuerwehr tätig war, verstarb am 22. September 1967 in seiner Heimatgemeinde Flachau.

Anmerkung: Vergleiche auch Artikel über Georg Nussbaumer!

© Jörg C. Steiner, Wien

 

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